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Eine Botschaft an Betreuungspersonen
Eine Botschaft an Teenager
Bewaffnen Sie sich mit Fakten
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Mythen �ber Schizophrenie
Wodurch wird Schizophrenie verursacht?
Das Gehirn funktioniert anders
Fakten �ber den Verlauf der Erkrankung
Der Weg zur Gesundung
Wiedereingliederung
Stereotyp von der Gewalt
Begegnung mit der Schizophrenie:
in der Schule, bei der Arbeit und
in Beziehungen
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Mythos / Menschen mit einer Schizophrenie
sind nicht dazu in der Lage, Entscheidungen über ihre eigene Behandlung
zu fällen.
Fakt / Die meisten Menschen mit einer Schizophrenie
sind sowohl fähig als auch daran interessiert, an Entscheidungen
bezüglich ihrer Behandlung beteiligt zu werden. Zu Beginn der Krankheit
oder während erneuter akuter Phasen können Entscheidungsschwierigkeiten
auftreten. Die Fähigkeit zum Fällen von Entscheidungen kann
sich während des Verlaufs der Erkrankung verändern. Untersuchungen
belegen jedoch, dass die Teilnahme des Patienten und seiner Angehörigen
am Entscheidungsprozess die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Patient
sich später auch an den Behandlungsplan hält.
Menschen mit Schizophrenie und ihre Angehörigen
und Familien spielen eine entscheidende Rolle beim Planen (und manchmal
auch beim Durchführen) der Behandlung, wie auch bei der Ausbildung
des medizinischen und therapeutischen Personals. Diese Art von Rückmeldungen
führen zu deutlichen Verbesserungen in den Einstellungen der psychiatrisch
Tätigen und auch im Ergebnis der Behandlungen.
Was ist Wiedereingliederung und warum ist sie so
wichtig? / Rehabilitation verbessert die Lebensqualität von
Menschen mit Schizophrenie und reduziert Rückfallquoten und Krankenhauszeiten.
Das Ziel von Rehabilitation ist es, den erkrankten Menschen wieder in
das gesellschaftliche Leben der Gemeinde einzugliedern.
Dafür sind verschiedene Hilfeangebote
notwendig. Nach einer psychotischen Episode kann es für den Einzeln
nötig sein, grundlegende soziale und alltägliche Kompetenzen
neu zu erlernen. Derartige Trainigsprogramme werden oft von Patientenclubs
oder Tageskliniken angeboten. Besonders wichtig sind geschützte Wohnmöglichkeiten.
Häufig können ehemalige Psychiatriepatienten allein nur minderwertigen
Wohnraum finden. Oft zögern Vermieter auch, Wohnraum an ehemalige
Psychiatriepatienten zu vermieten.
Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen
und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche vermitteln sinnvolle,
produktive Beschäftigung und erhöhen das Selbstwertgefühl.
Menschen mit schizophrenen Erkrankungen zu helfen, eine Arbeit zu finden,
reduziert zudem Sozialhilfekosten. Auch Freizeitbeschäftigungsangebote
werden benötigt. Soziale Kontakte mit anderen Menschen in einer ähnlichen
Lebenssituation bieten Möglichkeiten zur Sozialisierung, emotionale
Unterstützung und geben den Menschen eine Möglichkeit, erfolgreiche
Bewältigungsstrategien von anderen zu übernehmen. Unterstützende
Psychotherapie oder Beratung kann dabei helfen, die eigene Erkrankung
zu akzeptieren und mit den damit verbundenen Einschränkungen umzugehen.
Häufig fällt es Menschen mit einer
Schizophrenie schwer, Kontakt zu den nötigen Hilfeangeboten aufzunehmen.
Üblicherweise werden verschiedene Hilfeangebote von verschiedenen
Trägern angeboten, und jeder Träger hat seine eigenen bürokratischen
Strukturen. Zugang zu den Hilfemöglichkeiten erfordert Wissen, Durchhaltevermögen
und Planung. Sogar das Ausmachen und Einhalten eines Termins kann für
einen Menschen mit Motivationsschwierigkeiten und eingeschränkten
organisatorischen Fähigkeiten ein Problem darstellen. Ironischerweise
haben daher die gesünderen Menschen besseren Zugang zu den Hilfeangeboten,
während diejenigen, die stärker beeinträchtigt sind, eher
Gefahr laufen, durch das Netz zu fallen, besonders wenn sie keine Unterstützung
durch ihre Familie erfahren. Case Management ist ein erfolgreiches Modell
für die Planung und Durchführung eines Rehabilitationsprogramms.
Case Management bedeutet, dass ein professioneller
Helfer die Verantwortung übernimmt, für den Patienten zu sprechen
und die notwendigen Hilfeangebote zu koordinieren. Eine andere Möglichkeit
ist, Hilfeangebote durch ein Team professioneller Helfer aus verschiedenen
Berufen anzubieten. Diese Herangehensweise gewährleistet maximale
Kommunikation zwischen den verschiedenen Helfern, die mit einem Patienten
zu tun haben, wie auch langfristige Kontinuität in der Betreuung.
Leider ist in den meisten Ländern weder das eine noch das andere
dieser Modelle weit verbreitet.
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