Home > Section Overview > Eine Botschaft an Betreuungspersonen
 
 

Jemanden mit einer schizophrenen Erkrankung zu unterstützen ist eine schwierige, lebenslange Aufgabe, die sehr anstrengend sein kann. Jemanden, der an einer Schizophrenie erkrankt ist, im Haushalt zu haben, kann zu finanziellen Belastungen führen, sich auf das berufliche und private soziale Leben der Familienmitglieder oder anderer Bezugspersonen auswirken, und es kann vor allem emotional erschöpfend sein—vor allem wenn die erkrankte Person einen Rückfall erleidet. In einigen Fällen kann die emotionale Reaktion der Bezugspersonen oder Freunde auf die Erkrankung und die Art und Weise, in der sie mit der Krankheit umgehen, sich als nachteilig erweisen. Versuche, das Verhalten der erkrankten Person durch übermäßige Kritik oder durch übermäßig beschützendes Verhalten zu kontrollieren, können zu häufigeren Rückfällen beitragen.
     Oft sind Familienangehörige die wichtigsten Bezugspersonen für Menschen, die an einer Schizophrenie leiden. Welche Art von Unterstützung sie leisten, hängt von den Bedürfnissen des erkrankten Angehörigen, der Verfügbarkeit psychosozialer und psychiatrischer Hilfeangebote in der Gemeinde und der kulturell vorgegebenen Rolle der Familie bei der Betreuung von Angehörigen ab. In westlichen, individuumzentrierten Gesellschaften besteht das vorrangige Ziel der Angehörigen (und des psychiatrischen Hilfesystems) darin, dem kranken Menschen zu helfen, mit seiner bzw. ihrer Erkrankung umgehen zu lernen und ein möglichst eigenständiges Leben zu führen.
     Familienangehörige profitieren oft sehr von Informationen über die Erkrankung und über Behandlungsmöglichkeiten sowie von Angehörigenberatung, die emotionale Unterstützung und praktische Hinweise zum Umgang mit dem Verhalten der erkrankten Person gibt. Patienten- und Angehörigenselbsthilfegruppen können ebenfalls Informationsangebote bieten. Gruppen sind besonders hilfreich hinsichtlich der Verbesserung kommunikativer Kompetenzen und zum Erlernen von Bewältigungsstrategien. Eine Stärkung der Bewältigungsstrategien von Angehörigen kann die Belastung für die Familie mindern sowie die Symptomatik und Beeinträchtigung der erkrankten Person verringern.
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